Die US-Inflationsängste haben nach den jüngsten VPI-Daten etwas nachgelassen, was die Unterstützung des Dollars einschränkte. Der Euro hat sich angesichts der politischen Unsicherheit als widerstandsfähig erwiesen, während die Entlassung von Außenminister Rex Tillerson neue politische Zweifel in den USA ausgelöst hat. Der Leistungsbilanzüberschuss der Eurozone dürfte angesichts zunehmender Kreditängste einen wichtigen Schutz für den Euro bieten.
Der italienische Anleihemarkt blieb am Dienstag immun gegen politische Spannungen, mit einem leichten Rückgang der Renditen, selbst als Lega-Führer Matteo Salvini einen Koalitionsvertrag mit der Demokratischen Partei ausschloss. Luigi Di Maio, Vorsitzender des Fünf-Sterne-Parlaments, erklärte auch, es sei nicht länger an der Zeit, den Euro zu verlassen, was sich nachweislich positiv auf die Währung auswirke.
Der US-amerikanische NFIB-Vertrauensindex für Kleinunternehmen verbesserte sich von 106, 9 im Vormonat auf ein Rekordhoch von 107, 6 im Februar. Im Rahmen der Umfrage gab es starke Werte für Investitionen und einen erheblichen Aufwärtsdruck auf Löhne und Preise. Die Verbraucherpreise in den USA stiegen im Februar um 0, 2%. Die Jahresrate stieg leicht auf 2, 2% gegenüber 2, 1% zuvor, was im Einklang mit den Konsensprognosen stand. Das monatliche Kernwachstum von 0, 2% entsprach ebenfalls den Markterwartungen und lag gegenüber dem Vorjahr unverändert bei 1, 8%.
Obwohl die Daten den Erwartungen entsprachen, ließen die Sorgen der Märkte über die Inflation tendenziell etwas nach, und der Dollar gab nach den Daten nach, wobei sich EUR / USD über das Niveau von 1, 2350 bewegte. Bei der FOMC-Sitzung in der kommenden Woche gab es nach wie vor starke Erwartungen hinsichtlich einer Zinserhöhung, wobei die Terminmärkte eine Wahrscheinlichkeit von 86% für eine weitere Zinserhöhung von 0, 25% anzeigten. Das Potenzial für vier Ratenerhöhungen lag in diesem Jahr ebenfalls konstant bei rund 25%.
Die US-Währung verlor unmittelbar nach der Veröffentlichung des Verbraucherpreisindex weiter an Boden, nachdem Medien berichteten, dass Präsident Trump Außenminister Tillerson entlassen hatte. Diese Berichte wurden vom Weißen Haus schnell bestätigt, und Tillerson wurde durch CIA-Direktor Mike Pompeo ersetzt. Die US-Renditen erholten sich etwas später in der Sitzung in New York, obwohl sich die Renditeabstände kaum änderten, da die Renditen deutscher Bundesanleihen ebenfalls stiegen und der Dollar keine Zugkraft gewinnen konnte. Bedenken in Bezug auf politische Spannungen und Handelsspannungen in den USA waren ein wesentlicher Faktor für die Begrenzung der Dollarunterstützung angesichts der globalen Unsicherheit in Bezug auf Zölle und mögliche Vergeltungsmaßnahmen. Die Entlassung von Tillerson verstärkte auch die globalen geopolitischen Bedenken, insbesondere in Bezug auf den Iran.
Die Wall Street-Aktien gaben nach, um sich kaum zu verändern, und es gab Bedenken hinsichtlich der Belastungen an den Kreditmärkten, als der LIBOR-OIS-Spread auf ein neues Sechsjahreshoch von rund 48, 5 Basispunkten zulegte.
In diesem Umfeld sorgte die starke Leistungsbilanzposition der Eurozone weiterhin für eine wichtige Unterstützung des Euro, wobei ein weiterer Anstieg auf den Bereich von 1, 2400 zu verzeichnen war. Zunehmende geopolitische Bedenken dürften nach wie vor einen erheblichen Schutz für den US-Dollar bieten, wobei Risikoaktiva unter Druck stehen und die Fundamentaldaten insgesamt relativ neutral bleiben sollten.