Kryptowährungsbetrug kostete britische Investoren im Juni und Juli dieses Jahres 2 Mio. GBP, so Action Fraud, das staatliche Meldezentrum für Betrug und Kriminalität. Das Zentrum erhielt in diesem Zeitraum 203 Meldungen über Kryptowährungsbetrug im Wert von durchschnittlich 10.095 GBP pro Person. "Diese Statistiken zeigen, dass opportunistische Betrüger diesen Markt ausnutzen, Investitionen in Kryptowährungen anbieten und jeden Trick des Buches anwenden, um ahnungslose Opfer zu betrügen", sagte Pauline Smith, Direktorin von Action Fraud.
Betrug wird mithilfe von Social-Media-Plattformen und Kaltakquise aufrechterhalten. Die Aufrufe sollen Investoren dazu bringen, sich für Cryptocurrency-Investment-Websites anzumelden. Die Websites helfen Betrügern dabei, persönliche Kreditkartendaten und Führerscheine zu erhalten, indem sie sich für Handelskonten anmelden. Solche Websites fordern auch eine „anfängliche Mindesteinzahlung“ von Anlegern. Der Anstieg des Betrugs im Zusammenhang mit Kryptowährungen hat zur Einführung eines neuen Kurses an der Economic Crimes Academy (ECA) der Londoner Polizei geführt.
Eine Evolution in der Regulierung?
Kryptowährungen sind im Vereinigten Königreich nicht reguliert. Die Financial Conduct Authority (FCA) und das UK Treasury Committee haben begonnen, Risiken und Chancen im Zusammenhang mit Kryptowährungen zu analysieren, und es wird erwartet, dass die entsprechenden Vorschriften im Jahr 2019 eingeführt werden.
In einem Juli-Bericht eines britischen Konsortiums wurde der Fall dargelegt, in dem das Potenzial Großbritanniens in der Blockchain-Technologie herausgearbeitet wurde. In diesem Sektor wurden im letzten Jahr bereits Investitionen im Wert von rund 500 Mio. GBP getätigt. "Das Vereinigte Königreich zeigt ein erhebliches Potenzial, um führend in der Blockchain-Technologie und der Kryptoökonomie zu werden", so die Autoren des Berichts. "Die Kluft zwischen der Welt der traditionellen Finanzen und der Kryptowirtschaft bleibt bestehen, aber in den kommenden Jahren können wir damit rechnen, dass sich diese Kluft verringert und schließlich verschwindet."