Die Chicago Board Options Exchange (CBOE) berechnet einen Echtzeitindex, um das erwartete Niveau der Preisschwankung in der S & P 500-Indexoption für die nächsten 12 Monate anzuzeigen. Offiziell als CBOE Volatility Index bezeichnet und unter dem Tickersymbol VIX aufgeführt, beziehen sich Anleger und Analysten manchmal auf den inoffiziellen Spitznamen: den Angstindex.
Technisch gesehen misst der CBOE Volatility Index nicht die gleiche Volatilität wie die meisten anderen Indikatoren. Die Volatilität ist das Niveau der Preisschwankungen, die durch die Betrachtung vergangener Daten beobachtet werden können. Stattdessen betrachtet der VIX die Erwartungen an die zukünftige Volatilität, die auch als implizite Volatilität bezeichnet wird. Zeiten größerer Unsicherheit (mehr erwartete zukünftige Volatilität) führen zu höheren VIX-Werten, während weniger ängstliche Zeiten niedrigeren Werten entsprechen.
Der ursprüngliche VIX wurde 1993 von der CBOE veröffentlicht. Zu diesem Zeitpunkt berücksichtigte der Index nur die implizite Volatilität von acht separaten S & P 100 Put- und Call-Optionen. Nach 2002 traf die CBOE die Entscheidung, den VIX auf den S & P 500 auszudehnen, um die Marktstimmung besser zu erfassen. VIX-Futures wurden im Jahr 2004 hinzugefügt und VIX-Optionen folgten im Jahr 2006.
VIX-Werte werden in Prozentpunkten angegeben und sollen die Aktienkursbewegung im S & P 500 in den folgenden 30 Tagen vorhersagen. Dieser Wert wird dann auf Jahresbasis umgerechnet, um den bevorstehenden Zeitraum von 12 Monaten abzudecken. Die VIX-Formel wird als Quadratwurzel des Par-Varianz-Swap-Satzes über die ersten 30 Tage berechnet, der auch als risikoneutrale Erwartung bezeichnet wird. Diese Formel wurde 1992 von Vanderbilt University Professor Robert Whaley entwickelt.
Investoren, Analysten und Portfoliomanager verwenden den CBOE Volatility Index, um den Stress am Markt zu messen, bevor sie Entscheidungen treffen. Bei höheren VIX-Renditen verfolgen Marktteilnehmer eher Anlagestrategien mit geringerem Risiko.