Was ist der ZEW-Stimmungsindikator?
Der ZEW-Stimmungsindikator ist ein einfacher Stimmungsindikator, der aus der monatlichen ZEW-Finanzmarktumfrage erstellt wurde. Die ZEW-Finanzmarktumfrage ist eine Zusammenfassung der Einschätzungen von rund 350 Ökonomen und Analysten zur wirtschaftlichen Zukunft Deutschlands auf mittlere Sicht. ZEW steht für Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung, übersetzt in das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung.
Den ZEW-Stimmungsindikator verstehen
Die ZEW-Finanzmarkterhebung deckt eine Reihe von Bereichen, Sektoren und Regionen ab, für die Erstellung des ZEW-Stimmungsindikators werden jedoch nur die konjunkturspezifischen Fragestellungen herangezogen. Aus diesen Daten geht ein einfacher Indikator hervor, der den Unterschied zwischen der Zahl der Analysten, die für die deutsche Wirtschaft optimistisch sind, und der Zahl der Analysten, die bärisch sind. Ein negativer Prozentsatz bedeutet, dass die Mehrheit der Analysten bärisch ist. Wenn der Messwert positiv ist, bedeutet dies, dass die Mehrheit bullisch ist.
Wenn beispielsweise 20% der Befragten eine Verschlechterung der deutschen Wirtschaftslage erwarten, 30% eine unveränderte und 50% eine Verbesserung, dann hat der ZEW-Stimmungsindikator einen positiven Wert von 20. Dies ist ein Aufwärtstrend Lesen und deuten darauf hin, dass Finanzexperten mittelfristig positive Anzeichen für Wachstum sehen.
Da es sich um einen Stimmungsindikator handelt, sind zweistellige Werte keine Seltenheit. So stieg der ZEW-Konjunkturindikator im Jahr 2018 über einen Zeitraum von sieben Monaten von einem positiven Wert von 20, 4 auf -25. Während dieser Zeit verlangsamte sich das deutsche Wirtschaftswachstum von 2, 2% im Jahr 2017 auf 1, 5%. Die Auswirkungen auf den ZEW-Konjunkturindikator übertrafen jedoch etwas die Schwere dieser Verlangsamung - wie es Stimmungsindikatoren bekanntermaßen tun.
Die Daten hinter dem ZEW-Stimmungsindikator
Wie bereits erwähnt, erfasst der ZEW-Konjunkturerwartungsindikator die Stimmung von rund 350 Ökonomen und Analysten, um einen Eindruck von der wirtschaftlichen Zukunft Deutschlands zu gewinnen. Diese Experten kommen aus Banken, Versicherungen und Finanzabteilungen ausgewählter Unternehmen. Sie werden nach ihren Erwartungen für die kommenden sechs Monate in Bezug auf die Wirtschaft im Allgemeinen, die Inflationsraten, die Zinssätze, die Aktienmärkte, die Wechselkurse und die Ölpreise gefragt.
Neben den Fragen zur deutschen Wirtschaft werden im ZEW-Finanzmarkttest auch die wirtschaftlichen Zukunftsaussichten mehrerer anderer Länder und Regionen erfasst, darunter Japan, die USA, die Eurozone, Großbritannien, Frankreich und Italien.