Das Agenturproblem tritt auf, wenn Agenten die Interessen der Auftraggeber nicht angemessen vertreten. Auftraggeber beauftragen Vertreter, um ihre Interessen zu vertreten und in ihrem Namen zu handeln. Agenten werden häufig eingestellt, um es Unternehmen zu ermöglichen, neue Fähigkeiten zu erwerben, die den Auftraggebern fehlen, oder um Arbeit für die Investoren des Unternehmens zu leisten.
Diese Angestellten, von einfachen Angestellten bis hin zu Unternehmensleitern, können das Unternehmen möglicherweise falsch darstellen und in einer Weise handeln, die durch das Prinzipal-Agenten-Problem beschrieben wird.
Der Enron-Skandal
Ein besonders berühmtes Beispiel für dieses Problem ist das von Enron. Ponzi-Schemata repräsentieren viele der bekannteren Beispiele für das Problem der Agentur, einschließlich der Betrügereien von Bernie Madoff und Luis Felipe Perez. Im Falle von Ponzi-Systemen kann das Problem der Agentur sowohl für die Täter als auch für die Anleger sehr reale rechtliche und finanzielle Konsequenzen haben.
Viele Analysten glauben, dass der Vorstand von Enron seine aufsichtsrechtliche Rolle im Unternehmen nicht wahrnahm und lehnte seine Aufsichtspflicht ab, was das Unternehmen dazu veranlasste, sich in illegale Aktivitäten zu wagen. Die Unternehmensführung, einschließlich der Verwaltungsräte und der Geschäftsleitung, hat nicht unbedingt die gleichen Interessen wie die Aktionäre. Investoren profitieren vom Unternehmenserfolg und erwarten, dass leitende Angestellte das beste Interesse der Aktionäre verfolgen.
Viele Unternehmen benötigen jedoch keine Führungskräfte, um Aktien zu besitzen. Eine positive Unternehmensentwicklung kommt nicht immer direkt den Führungskräften zugute. Die Direktoren von Enron waren gesetzlich verpflichtet, die Anlegerinteressen zu schützen und zu fördern, hatten jedoch nur wenige andere Anreize, dies zu tun. Eine mangelnde Abstimmung zwischen Aktionären und Direktoren könnte die letzte Ursache für den Niedergang von Enron sein.
Bernie Madoff
Bernie Madoffs Name ist auch fast synonym mit dem Prinzipal-Agent-Problem. Madoff schuf ein ausgeklügeltes Scheingeschäft, das Investoren im Jahr 2009 letztendlich fast 16, 5 Milliarden US-Dollar kostete. Viele Kleinanleger verloren alle ihre Ersparnisse in diesem Skandal. Letztendlich wurde Madoff strafrechtlich angeklagt und für seine Handlungen verurteilt. Er verbüßt jetzt eine 150-jährige Haftstrafe.
Im selben Jahr brachen jedoch auch mehr als 150 Ponzi-Programme gegen amerikanische Investoren zusammen. Dabei ging erhebliches Investitionsvermögen verloren.
Die Agentur-Theorie behauptet, dass ein Mangel an Aufsicht und Anreizausrichtung in hohem Maße zu diesen Problemen beiträgt. Viele Anleger fallen in Ponzi-Programme, weil sie der Meinung sind, dass die Fondsverwaltung außerhalb eines traditionellen Bankinstituts die Gebühren senkt und Geld spart. Etablierte Bankinstitute reduzieren das Risiko durch Aufsicht und Durchsetzung von Rechtspraktiken.
Einige Ponzi-Programme nutzen einfach das Misstrauen und die Ängste der Verbraucher gegenüber dem Bankensektor. Diese Investitionen schaffen ein Umfeld, in dem der Verbraucher nicht sicherstellen kann, dass der Makler im besten Interesse des Auftraggebers handelt. Viele Beispiele für das Agency-Problem treten außerhalb der Aufmerksamkeit der Aufsichtsbehörden auf und werden häufig in Situationen gegen Anleger verübt, in denen die Aufsicht begrenzt oder gar nicht vorhanden ist.