Ein Rohstoffindex ist ein Anlageinstrument, das einen Korb von Rohstoffen abbildet, um deren Preis und Rendite zu messen. Diese Indizes werden häufig an Börsen gehandelt, um Anlegern den Zugang zu Rohstoffen zu erleichtern, ohne in den Terminmarkt eintreten zu müssen. Der Wert dieser Indizes schwankt je nach den zugrunde liegenden Rohstoffen, und dieser Wert kann an einer Börse ähnlich wie bei Aktienindex-Futures gehandelt werden.
Rohstoffindex aufschlüsseln
Es gibt eine breite Palette von Rohstoffindizes auf dem Markt, die sich jeweils nach ihren Bestandteilen unterscheiden. Der Reuters / Jefferies CRB Index, der an der New Yorker Börse gehandelt wird, umfasst 19 verschiedene Arten von Rohstoffen, von Aluminium bis Weizen. Rohstoffindizes variieren auch in der Art und Weise, wie sie gewichtet werden. Einige Indizes sind gleich gewichtet, was bedeutet, dass jeder Rohstoff den gleichen Prozentsatz des Index ausmacht. Andere Indizes haben ein vorbestimmtes, festes Gewichtungsschema, das einen höheren Prozentsatz in einen bestimmten Rohstoff investieren kann, beispielsweise in energiebezogene Rohstoffe wie Kohle und Öl.
Einige der ersten Rohstoffindizes wurden bereits 1991 von der Investmentbank Goldman Sachs erstellt. Die Investition in Rohstoffindizes gewann in den frühen 2000er Jahren an Popularität, als der Ölpreis von den historischen 20 bis 30 USD je Barrel abnahm über ein Jahrzehnt besetzt, und die chinesische Industrieproduktion begann schnell zu wachsen. Diese steigende chinesische Nachfrage und das begrenzte weltweite Angebot an Rohstoffen führten zu einem Anstieg der Preise, und die Anleger wollten unbedingt in diese Rohstoffe für die industrielle Produktion investieren.
Einschränkungen von Warenindizes
Rohstoffindizes unterscheiden sich von anderen Indizes wie Aktien und Anleihen in einem sehr wichtigen Punkt: Die Gesamtrendite des Rohstoffindex hängt vollständig von den Kapitalgewinnen oder der Kursentwicklung der Rohstoffe im Index ab. Bei den meisten Anlagen umfasst die Gesamtrendite periodische Einzahlungen wie Zinsen und Dividenden sowie andere Ausschüttungen und Kapitalgewinne. Beispielsweise zahlen Aktien Dividenden und Anleihen Zinsen, was zur Gesamtrendite der Anlage beiträgt, auch wenn der Preis der Anlage nicht steigt. Rohstoffe zahlen keine Dividenden oder Zinsen, daher ist ein Anleger für die Anlageperformance ausschließlich auf Kapitalgewinne angewiesen. Wenn der Rohstoffpreis nicht steigt, verzeichnet der Anleger eine Kapitalrendite von Null. Dieses Null-Rendite-Szenario gilt nicht für verzinsliche Anleihen und dividendenpflichtige Aktien. Wenn zum Beispiel ein Aktienkurs am Ende des Anlagehorizonts derselbe ist, aber eine Dividende gezahlt hat, hat der Anleger eine positive Kapitalrendite.