Was ist ein Filter?
Beim Investieren ist ein Filter ein Kriterium, das verwendet wird, um die Anzahl der Optionen einzugrenzen, aus denen innerhalb eines bestimmten Universums von Wertpapieren ausgewählt werden kann. Dieser Vorgang wird auch als "Screening" von Wertpapieren bezeichnet. Die Begriffe "Filter" und "Bildschirm" können daher in diesem Zusammenhang synonym verwendet werden.
Die zentralen Thesen
- Ein Filter ist ein Kriterium, das verwendet wird, um Investitionskandidaten einzugrenzen oder zu "filtern". Mit Filtern können Anleger Investitionen aus einer Liste vorab zugeschnittener Kandidaten auswählen, was erhebliche Zeitersparnis bedeutet. Anleger verwenden je nach Anlagestrategie unterschiedliche Filtertypen.
Grundlegendes zu Filtern
Die spezifischen Filter hängen von der Strategie des jeweiligen Anlegers ab. Zum Beispiel werden Value-Investoren wahrscheinlich Faktoren verwenden, die sich auf die grundlegenden Stärken des betreffenden Unternehmens beziehen, wie zum Beispiel die Stärke seiner Bilanz oder die Qualität seiner Gewinne. Technische Analysten hingegen sind möglicherweise eher an Faktoren interessiert, die sich auf die jüngste Preisentwicklung beziehen, z. B. an der Frage, ob das Unternehmen über oder unter seinem 200-Tage-Durchschnitt notiert.
Für jeden Investor beginnt der Filterungsprozess in der Regel mit einer Reihe allgemeiner Parameter, mit denen Unternehmen ausgeschlossen werden sollen, die eindeutig nicht dem Stil oder den Zielen des Investors entsprechen. Beispielsweise könnte ein nordamerikanischer Investor, der keine ausländischen Aktien handeln möchte, zunächst alle Unternehmen mit Ausnahme derjenigen herausfiltern, die an amerikanischen oder kanadischen Börsen notiert sind.
Sobald diese allgemeinen Parameter festgelegt sind, kann der Anleger immer spezifischere Filter anwenden, sodass die verbleibenden Unternehmen genau zu seiner gewählten Anlagestrategie passen.
Screening-Software
Die Verwendung von Filtern zur Identifizierung von Anlagekandidaten ist in den letzten Jahren aufgrund der zunehmenden Beliebtheit und Komplexität von Online-Handelsplattformen erheblich einfacher geworden. Heute gibt es mehrere kostenlose und kostenpflichtige Tools, mit denen Anleger Aktien filtern können. Das folgende Beispiel wurde mit aktuellen Marktdaten im Oktober 2019 erstellt.
Reales Beispiel eines Filters
Emma ist eine Value-Investorin mit einer klar definierten Anlagestrategie: Sie zielt darauf ab, nur kanadische und amerikanische Dividenden-Unternehmen zu kaufen, die mit einem Kurs-zu-Buch-Verhältnis (P / B) von nicht mehr als 1, 00 gehandelt werden. Sie muss 30.000 US-Dollar investieren und möchte ein Portfolio mit 30 Beteiligungen aufbauen, wobei jeder Investition 1.000 US-Dollar zugewiesen werden sollen.
Zu Beginn ihrer Suche verwendet sie eine Online-Aktienprüfungssoftware, um alle Unternehmen zu eliminieren, die nicht in Kanada oder den USA gehandelt werden. Daraus ergibt sich eine große Liste von Unternehmen, daher fügt sie einen zusätzlichen Faktor hinzu, um ihre Ergebnisse weiter zu verfeinern: Herausfiltern aller Unternehmen, die keine Dividendenrendite von mindestens 1, 00% bieten. Die daraus resultierende Liste von 1.500 Unternehmen ist stark reduziert, aber immer noch weitaus größer als die 30 Unternehmen, die sie sucht.
Als nächsten Schritt fügt sie ihren P / B-Filter hinzu und entfernt alle Unternehmen mit einer Quote von mehr als 1, 00. Dies reduziert die Liste weiter und lässt etwa 250 Kandidaten übrig.
An dieser Stelle begründet Emma, dass es zwei Möglichkeiten gibt, wie sie vorgehen könnte. Zum einen werden zusätzliche Filter hinzugefügt, bis die Anzahl auf die Grenze von 30 Kandidaten reduziert ist. Zum anderen werden die 250 Kandidaten nach einem ihrer Faktoren oder nach einem zusätzlichen Faktor eingestuft.
Sie entscheidet sich, ihre 30 Investitionen aus ihrer bestehenden Liste von 250 auszuwählen, indem sie sie in Bezug auf ihre P / B-Verhältnisse ordnet und die 30 Kandidaten mit den niedrigsten Verhältnisse auswählt. Daraus ergibt sich ein Portfolio von 30 Anlagen, bei denen das durchschnittliche KGV 0, 40 beträgt und die durchschnittliche Dividendenrendite 9, 00% beträgt.