Finanzberater sind mit der Auswahl der besten Anlagen für ihre Kunden beauftragt. Wie wühlt sich der Berater durch die Tausenden von verfügbaren Produkten und erstellt ein für Sie geeignetes Portfolio?
Die zentralen Thesen
- Um eine Anlage für einen Kunden auszuwählen, bewerten Finanzberater zunächst die Risikotoleranz und -fähigkeit des Anlegers. Die meisten Berater arbeiten mit Modellportfolios, die sie an die Bedürfnisse und Vorlieben des Kunden anpassen. Die Kunden sollten ein grundlegendes Verständnis für die Bedürfnisse und Vorlieben ihrer Berater haben. Anlageansatz und Vergütungsmethode - Letzteres kann sich auf die Auswahl der Vermögenswerte auswirken.
Erster Schritt: Risikobewertung
Fast alle Berater gehen von einem ähnlichen Punkt aus. Die Portfolioauswahl wird implementiert, nachdem der Berater die Risikotoleranz eines Kunden ermittelt hat. Mit anderen Worten, wie wird sich der Kunde fühlen und wie wird er reagieren, wenn sein Anlageportfolio an Wert verliert?
Eng verbunden mit der Risikotoleranz ist die Risikokapazität: Die Fähigkeit des Kunden, finanzielle Stürme zu überstehen, gemessen an der Zeit bis zur Pensionierung, dem Vermögen und dem Einkommen.
Zusammen bewerten diese beiden Syndrome, mit welchem Risiko ein Kunde umgehen kann. Während sie oft Hand in Hand gehen, können sie voneinander abweichen. Ein Kunde verfügt möglicherweise über ausreichende Ressourcen, um einen Marktcrash zu bewältigen (hohe Risikokapazität), ist jedoch psychisch sehr belastet, wenn der Wert seines Vermögens sinkt (niedrige Risikotoleranz).
Schließlich muss der Berater die Ziele des Kunden verstehen. Zum Beispiel könnte Ryan Mitte sechzig sein und kurz vor der Pensionierung stehen. er sucht hauptsächlich nach Kapitalerhaltung für sein Portfolio. Michelle ist 30 Jahre alt. Ihre Ziele sind es, ein Haus zu kaufen, die College-Ausbildung ihrer Kinder in einem Jahrzehnt zu finanzieren und für den Ruhestand zu sparen.
Ein Portfolio aufbauen
Sobald der Berater ein Kunden-Risikoprofil erstellt und die Ziele des Kunden ermittelt hat, beginnt der Auswahlprozess. Die meisten Berater oder Beratungsfirmen haben eine Vielzahl von vorgegebenen "Kundenportfolios", auch als "Modellportfolios" bekannt. Es wäre ineffizient, für jeden einzelnen Kunden ein neues Portfolio zu erstellen. Diese Kundenportfolios basieren auf der Anlagepolitik und -strategie des Unternehmens. Sie werden dann in die besonderen Bedürfnisse der einzelnen Kunden integriert.
Morningstar, Inc. (MORN), Dimensional Fund Advisors und viele andere Research-Unternehmen bieten Finanzberatern Portfolio-Back-End-Unterstützung, insbesondere, wenn sie Einzelpersonen sind. Morningstar bietet beispielsweise Tools, die die Berater von Anfang bis Ende unterstützen. Neben der Back-End-Hilfe stehen dem Berater Möglichkeiten zum Erstellen, Analysieren und Überwachen von Kundenportfolios zur Verfügung. Diese Tools werden durch Asset-Class-Research informiert. Die einzelnen Berater können sogar ausgewählte Morningstar-Portfolios mit ihrem Markenstempel versehen.
Daneben gibt es automatisierte, technologiegestützte Finanzberater, die manchmal als "Robo-Berater" bezeichnet werden und ihre Anlageentscheidungen auf strategischen Algorithmen basieren. Insbesondere Invesco Jemstep lizenziert seine Plattform an Finanzplaner zur Verwendung unter dem Namen des Beraters.
Größere Finanzberatungsunternehmen - insbesondere solche, die aktive Geldverwalter sind - verfügen häufig über ein Research-Team oder eine Abteilung, die sich mit der Analyse von Anlagen und der Auswahl von Vermögenswerten befasst. Diese Finanz- und Research-Analysten verwenden auch eine Methode namens Alpha, um festzustellen, inwieweit die realisierte Rendite eines Portfolios von der Rendite abweicht, die es hätte erzielen sollen.
Modell-Portfolio-Strategien
Einige Anlageberatungsunternehmen unterstützen Untersuchungen, die darauf hindeuten, dass es sehr schwierig ist, den Markt zu schlagen, und daher je nach Risikoprofil des Anlegers Indexfondsangebote in verschiedenen Varianten erstellen. Dimensional Fund Advisors bietet zum Beispiel eine kostengünstige Auswahl an Fonds (nur über professionelle Berater erhältlich), die auf einer mit dem Nobelpreis ausgezeichneten Studie von Ökonomen wie Eugene Fama, Kenneth French und Myron Scholes basiert.
Manchmal werden Monte-Carlo-Simulationen verwendet, um Berater bei der Auswahl von Kundeninvestitionen zu unterstützen. Das Monte-Carlo-Modell erstellt eine statistische Wahrscheinlichkeitsverteilung oder Risikobewertung für eine bestimmte Investition. Der Berater vergleicht dann die Ergebnisse mit der Risikotoleranz des Kunden, um die Wirksamkeit einer bestimmten Investition zu bestimmen. Durch die Ausführung eines Monte-Carlo-Modells wird eine Wahrscheinlichkeitsverteilung oder eine Risikobewertung für eine bestimmte Investition oder ein bestimmtes Ereignis erstellt, die bzw. das überprüft wird. Durch den Vergleich von Ergebnissen mit Risikotoleranzen können Manager entscheiden, ob sie bestimmte Investitionen oder Projekte tätigen möchten.
Die Quintessenz
Die Auswahl der Anlageportfolios durch die Berater ist sehr unterschiedlich. Anleger sollten sich bei ihrem jeweiligen Finanzberater erkundigen, wie sie ihre Anlageentscheidungen treffen.
Darüber hinaus ist es wichtig zu fragen, wie Ihr Finanzberater vergütet wird, da dies die Auswahl bestimmter Anlagen beeinflussen kann. Sofern der Berater nicht als Prozentsatz des Vermögens oder mit einer Pauschalgebühr bezahlt wird, könnte er oder sie einen Anreiz haben, Produkte oder eine Marke von Produkten auszuwählen, die eine höhere Provision zahlen. Der Schwerpunkt liegt auf dem "Könner": Viele kommissionsbasierte Finanzplaner unterzeichnen eine Treuhandpflicht und empfehlen nur Fahrzeuge und Strategien, die in erster Linie dem Investor passen. Dennoch werden sowohl Kunden als auch Berater am besten beraten, wenn sie zu Beginn ihrer Beziehung besprechen, wie Vermögenswerte ausgewählt werden.