In Deutschland leben zahlreiche namhafte und erfolgreiche Unternehmer. Drei der Besten sind Adolf Dassler, Hasso Plattner und Klaus Tschira. Auch wenn Ihnen ihre Namen nicht bekannt sind, sind die von ihnen gegründeten Unternehmen wahrscheinlich: Adidas und SAP (Entwickler der SAP R / 3-Geschäftsanwendungssoftware).
DIE ZENTRALEN THESEN
- Einer der erfolgreichsten deutschen Unternehmer war Adolf Dassler, Gründer von Adidas. Zwei weitere der größten und reichsten deutschen Unternehmer sind Hasso Plattner und Klaus Tschira, Mitbegründer des Software-Riesen SAP.
1) Adolf Dassler
Adolf "Adi" Dassler (1900-1978) stieg vom Schuster zum Gründer des Sportbekleidungsriesen Adidas auf.
Dassler wurde am 3. November 1900 in Herzogenaurach, Bayern, geboren. Bereits in jungen Jahren wurde Dassler zum Schuster ausgebildet. Nach einer kurzen Zeit in der Armee am Ende des Ersten Weltkriegs kehrte er nach Hause zurück und begann, im Waschraum seiner Mutter Schuhe zu entwerfen. Dabei entwickelte er die Idee, dass verschiedene Sportarten unterschiedliche Arten von Schuhen erforderten. Sein Vater Christoph Dassler arbeitete in einer Schuhfabrik, in der die Gebrüder Zehlein handgefertigte Metallspikes für Laufschuhe herstellten. Adolf wurde von seinem Vater und den Zehlein-Brüdern unterstützt, als er sein eigenes Unternehmen gründete. Adolfs älterer Bruder Rudolf trat in die Firma ein und wurde im Juli 1924 als Schuhfabrik der Gebrüder Dassler bekannt.
Mit der Bereitstellung von Schuhen für viele Athleten bei den Olympischen Spielen 1928 wurde der Grundstein für die internationale Expansion des Unternehmens gelegt. Die Olympischen Sommerspiele 1936 in Berlin boten Dassler eine weitere Gelegenheit, nachdem er den US-amerikanischen Athleten Jesse Owens mit einem Paar seiner Markenzeichen ausgestattet hatte. Owens gewann vier Goldmedaillen, als er sie trug, und förderte sein Geschäft weiter.
Während des Aufstiegs Adolf Hitlers in den 1930er Jahren schlossen sich die beiden Dassler-Brüder der NSDAP an. Bei Ausbruch des Zweiten Weltkriegs blieb Adolf in der Schuhfabrik und stellte Stiefel für die deutsche Wehrmacht her - obwohl er kurz darauf die Verbindung zu den Nazis brach. Rudolf wurde unterdessen in die Armee eingezogen. Zwischen den Brüdern bildete sich eine Kluft, die sich nach Kriegsende fortsetzte. Im Jahr 1948 verließ Rudolf die Firma der Brüder und gründete sein eigenes Unternehmen, das heute als Puma bekannt ist. Adolf benannte seine Firma dann nach seinem Spitznamen "Adi" und den ersten Buchstaben seines Nachnamens um und nannte die Firma Adidas.
Adolfs Sohn Horst Dassler gründete 1973 eine Firma, die Schwimmausrüstung herstellte. Nach dem Tod seines Vaters im September 1978 übernahmen Horst und seine Mutter Käthe (Adolfs Witwe) die Geschäftsführung von Adidas. Adidas wurde 1989 in eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung umgewandelt. Es blieb bis zu seinem Börsengang im Jahr 1995 Eigentum der Familie Dassler.
2) Hasso Plattner
Hasso Plattner ist Mitbegründer des multinationalen Softwarekonzerns Systems, Applications & Products in Data Processing (SAP AG). Plattner ist seit 2003 Vorsitzender des Aufsichtsrats der SAP, als er als Vorsitzender der SAP zurücktrat.
Plattner und SAP
Plattner wurde am 21. Januar 1944 in Berlin geboren. In den frühen 1970er Jahren arbeitete er zusammen mit Kalus Tschira und drei anderen deutschen Ingenieuren für IBM an einem unternehmensweiten Softwaresystem, als ihnen mitgeteilt wurde, dass es verschrottet werde. Sie beschlossen zu gehen und eine eigene Firma zu gründen.
Im Juni 1972 gründeten sie als private Partnerschaft die Firma SAP Systemanalyse und Programmentwicklung. Sie begannen mit der Entwicklung von Großrechnerprogrammen für die Unternehmensbuchhaltung und die Lohn- und Gehaltsabrechnung, die in "Echtzeit" in einer elektronischen Datenbank gespeichert waren - von dem Anfangsbuchstaben R im Namen ihrer SAP-Software.
Der Durchbruch des Unternehmens gelang Anfang der neunziger Jahre mit der R3-Version seiner Software, mit der Verwaltungstools auch auf den Desktops kleinerer Unternehmen installiert wurden.
Im August 1988 wurde die SAP in eine Aktiengesellschaft der SAP AG umgewandelt, die an deutschen Börsen gehandelt wird. Im Jahr 2014 wechselte SAP von einer AG zu einer europäischen Gesellschaft (Societas Europaea oder SE).
Plattner außerhalb von SAP
Plattner engagiert sich seit langem in Wissenschaft und Wirtschaft und wurde für seine Arbeit vielfach ausgezeichnet. Das deutsche Manager- Magazin verlieh ihm den Leadership Award für globale Integration und weihte ihn in die Hall of Fame ein. Im Jahr 2001 wurde Plattner vom Time Magazine zu einer der einflussreichsten und wichtigsten Persönlichkeiten der Technologiebranche gekürt.
Plattner ist auch für sein philanthropisches Engagement bekannt, das erhebliche Spenden für den Kampf gegen HIV und AIDS in Afrika bereitstellt. Er widmet sich auch aufrichtig der Bildung. Seit seinem Ausscheiden aus der SAP ist er als Wohltäter auf dem Gebiet der technologischen Forschung tätig. 1998 gründete Plattner das Hasso-Plattner-Institut mit Sitz an der Universität Potsdam und in Kalifornien.
2005 gründete Plattner den Risikokapitalfonds Hasso Plattner Ventures mit dem vorrangigen Ziel, aufstrebende Unternehmer zu unterstützen. Ab 2009 hat der Fonds fast 20 Unternehmen im Portfolio.
Forbes schätzt den Wert von Plattner auf ungefähr 15, 8 Milliarden US-Dollar.
3) Klaus Tschira
Klaus Tschira (1940-2015) war zusammen mit Hasso Platner einer der ursprünglichen fünf Mitbegründer von SAP. Er war von 1998 bis 2007 im Vorstand.
Er wurde am 7. Dezember 1940 in Freiburg geboren und erwarb seinen Master in Physik an der Universität Karlsruhe, bevor er bei IBM arbeitete.
1995 gründete Tschira die Klaus Tschira Stiftung (KTF), eine gemeinnützige Organisation, die sich der Unterstützung verschiedener Projekte in den Bereichen Informatik, Naturwissenschaften und Mathematik widmet. Nach seinem Ausscheiden aus dem Vorstand der SAP gründete Tschira 2008 gemeinsam mit seiner Frau Gerda die Stiftung Gerda und Klaus Tschira.
Für sein Engagement im Bereich Informationstechnologie und Wissenschaft wurde Tschira an verschiedenen deutschen Institutionen mit einer Vielzahl von Preisen und Ehrentiteln ausgezeichnet. Zum Zeitpunkt seines Todes im Jahr 2015 hatte Forbes einen geschätzten Wert von 8, 6 Milliarden US-Dollar.