Seit 2015 wird der chemische Sektor nicht ausschließlich durch Exchange Traded Funds (ETFs) abgebildet. Es gibt jedoch ETFs, die neben anderen Produktions- und Materialunternehmen auch Chemieunternehmen abbilden. Zu den führenden chemischen ETFs zählen Market Vectors Agribusiness (MOO), SPDR (XLB), iShares DJ US Basic Materials (IYM), Vanguard Materials (VAW) und Powershares Global Agriculture (PAGG). Diese ETFs umfassen alle Engagements in Chemieunternehmen.
ETFs bieten Anlegern die Möglichkeit, ihre Anlagen auf mehrere Unternehmen zu verteilen und so die mit Anlagen verbundenen Risiken zu verringern. Diese Wertpapiere funktionieren ähnlich wie Investmentfonds, werden jedoch passiv verwaltet. Mit anderen Worten, bei ETFs handeln Finanzmanager nicht aktiv mit Wertpapieren für den Fonds. Stattdessen bilden ETFs einen Sektor wie einen Index ab. Die Renditen für ETFs sind ähnlich wie die durchschnittliche Rendite des gesamten Sektors. Chemische ETFs verfolgen also den chemischen Sektor und bieten ähnliche Renditen wie der Branchendurchschnitt. Diese ETFs folgen auch anderen produzierenden Unternehmen mit hohem Chemikalienverbrauch, was Anleger interessieren könnte, die chemische Wertpapiere kaufen möchten.
XLB, IYM und VAW halten ähnliche Positionen, wobei ein erheblicher Teil ihrer gesamten Positionen in Dow Chemical, DuPont und anderen Chemieunternehmen investiert ist. MOO und PAGG konzentrieren sich auf den Agrarsektor und bieten Engagements in Unternehmen an, die Chemikalien für die landwirtschaftliche Produktion herstellen. XLB ist der am weitesten verbreitete ETF im Materialsektor und verwaltet Vermögenswerte in Höhe von rund 5, 2 Mrd. USD. Insgesamt sind 32 Wertpapiere im Fonds enthalten, wobei Dow Chemical etwa 10% des Fonds ausmacht. Ungefähr 75% der Vermögenswerte befinden sich im Chemiesektor, sodass XLB die Branche ziemlich genau nachverfolgt. IYM hat 61 Wertpapiere und ist zu 75% chemisch. Der Rest dieser beiden Fonds ist in Unternehmen der Bergbau- und Materialbranche investiert. VAW besteht jedoch zu 21, 6% aus Spezialchemikalien, wobei der Rest des Fonds neben Rohstoffunternehmen stark in diversifizierte und landwirtschaftliche Chemikalien investiert ist.
Viele produzierende Unternehmen sind stark auf die chemische Produktion angewiesen und bieten möglicherweise zusätzliche Investitionsmöglichkeiten. Der Automobilsektor verbraucht 10% aller Chemikalien, und Automobil-ETFs können ein weiteres Mittel sein, um sich in Chemieunternehmen außerhalb des Sektors zu engagieren. Landwirtschaftliche Betriebe nutzen Produkte der Industrie, um die Ernteerträge zu steigern. Elektronikunternehmen benötigen Chemikalien zur Herstellung von Mikrochips, Unterhaltungselektronik, Industrieelektronik und anderen elektronischen Geräten.
Die steigende Nachfrage der Verbraucher treibt das Wachstum in diesen Branchen voran und steigert damit auch die Nachfrage nach chemischen Produkten. Durch Investitionen in herstellende ETFs kann das Risiko einer Investition in einen Sektor weiter verringert werden, während gleichzeitig die Renditen der chemischen Industrie berücksichtigt werden. Diese Option bietet Anlegern zusätzliche Investitionsmöglichkeiten außerhalb des Chemiesektors und investiert gleichzeitig in Chemieunternehmen.