Die mexikanische Währungskrise von 1994 war eine plötzliche Abwertung des mexikanischen Pesos, die auch in anderen lateinamerikanischen Währungen (wie dem Südkegel und Brasilien) zu einem Rückgang führte.
Die Auswirkungen der Krise werden informell als "Tequilla-Effekt" oder "Tequilla-Schock" bezeichnet.
Der sinkende Peso wurde schließlich durch ein Rettungspaket in Höhe von 50 Milliarden US-Dollar gestützt, das vom damaligen US-Präsidenten Bill Clinton koordiniert und vom Internationalen Währungsfonds (IWF) verwaltet wurde.
Die mexikanische Peso-Krise von 1994 überwinden
Am 20. Dezember 1994 wertete die mexikanische Zentralbank den Peso zwischen 13 und 15 Prozent ab. Um die übermäßige Kapitalflucht zu begrenzen, erhöhte die Bank auch die Zinssätze. Die kurzfristigen Zinsen stiegen auf 32 Prozent und die daraus resultierenden höheren Fremdkapitalkosten gefährdeten die wirtschaftliche Stabilität.
Die mexikanische Regierung ließ den Peso zwei Tage später wieder frei schweben, aber anstatt sich zu stabilisieren, erlitt der Peso einen weiteren starken Schlag und verlor in den folgenden Monaten fast die Hälfte seines Wertes.
Unmittelbar nach der Abwertung des mexikanischen Pesos in den Anfängen der Präsidentschaft von Ernesto Zedillo erlitten auch die südamerikanischen Länder eine rapide Währungsabwertung und einen Verlust an Reserven. Das ausländische Kapital floh nicht nur aus Mexiko, sondern die Krise führte auch in den Schwellenländern zu einer finanziellen Ansteckung.
Es war bekannt, dass der Peso überbewertet war, aber das Ausmaß der wirtschaftlichen Verwundbarkeit Mexikos war nicht bekannt. Da Regierungen und Unternehmen in der Region hohe Schulden in US-Dollar hatten, wurde es aufgrund der Abwertung immer schwieriger, die Schulden zurückzuzahlen.
Der mexikanische Schuldenerlass
Als Reaktion auf die Krise verabschiedete der US-Kongress das mexikanische Debt Disclosure Act von 1995, das am 10. April 1995 von Präsident Clinton verabschiedet wurde. Das Gesetz sah eine finanzielle Unterstützung in Milliardenhöhe für Swap-Fazilitäten und Wertpapiergarantien in Form von US-Dollar und weiteren US-Dollar vor Unterstützung durch den IWF.
Die mexikanische Regierung musste - als Bedingung für die beträchtliche Rettungsaktion - bestimmte fiskal- und geldpolitische Kontrollen durchführen. Sie achteten auch darauf, ihre bestehenden Verpflichtungen gegenüber der Politik des nordamerikanischen Freihandelsabkommens (NAFTA) beizubehalten. Mexiko litt in den Jahren nach der Krise unter einer schweren Rezession und Hyperinflation, da das Land für den Rest der neunziger Jahre ein übermäßiges Armutsniveau aufrechterhielt.