Es gibt fünf Hauptindikatoren für das Anlagerisiko, die für die Analyse von Aktien, Anleihen und Portfolios von Investmentfonds gelten. Sie sind Alpha, Beta, R-Quadrat, Standardabweichung und das Sharpe-Verhältnis. Diese statistischen Kennzahlen sind historische Prädiktoren für das Anlagerisiko / die Volatilität und alle Hauptkomponenten der modernen Portfoliotheorie (MPT). MPT ist eine finanzielle und akademische Standardmethode, mit der die Wertentwicklung von Aktien-, Renten- und Investmentfondsanlagen durch Vergleich mit Marktbenchmarks bewertet wird. Alle diese Risikomessungen sollen den Anlegern helfen, die Risiko-Ertrags-Parameter ihrer Anlagen zu bestimmen. Hier finden Sie eine kurze Erläuterung der einzelnen gemeinsamen Indikatoren.
Alpha
Alpha ist ein Maß für die Wertentwicklung einer Anlage auf risikobereinigter Basis. Es misst die Volatilität (das Kursrisiko) eines Wertpapier- oder Fondsportfolios und vergleicht seine risikobereinigte Wertentwicklung mit einem Referenzindex. Die Überrendite der Anlage im Verhältnis zur Rendite des Referenzindex ist das Alpha. Einfach ausgedrückt, wird Alpha häufig als der Wert angesehen, den ein Portfoliomanager zur Rendite eines Fondsportfolios addiert oder von dieser subtrahiert. Ein Alpha von 1, 0 bedeutet, dass der Fonds seinen Referenzindex um 1% übertroffen hat. Entsprechend würde ein Alpha von -1, 0 eine Unterperformance von 1% bedeuten. Für Anleger ist das Alpha umso besser, je höher es ist.
Beta
Beta, auch als Beta-Koeffizient bezeichnet, ist ein Maß für die Volatilität oder das systematische Risiko eines Wertpapiers oder Portfolios im Vergleich zum Gesamtmarkt. Das Beta wird mithilfe einer Regressionsanalyse berechnet und repräsentiert die Tendenz der Rendite einer Anlage, auf Marktbewegungen zu reagieren. Per Definition hat der Markt ein Beta von 1, 0. Individuelle Wertpapier- und Portfoliowerte werden danach gemessen, wie sie vom Markt abweichen.
Ein Beta von 1, 0 zeigt an, dass sich der Preis der Anlage im Gleichschritt mit dem Markt bewegen wird. Ein Beta von weniger als 1, 0 bedeutet, dass die Anlage weniger volatil ist als der Markt. Dementsprechend zeigt ein Beta von mehr als 1, 0, dass der Preis der Anlage volatiler sein wird als der Markt. Wenn beispielsweise das Beta eines Fondsportfolios 1, 2 beträgt, ist es theoretisch 20% volatiler als der Markt.
Konservative Anleger, die Kapital erhalten möchten, sollten sich auf Wertpapiere und Fondsportfolios mit niedrigen Betas konzentrieren, während Anleger, die auf der Suche nach höheren Renditen ein höheres Risiko eingehen möchten, nach Anlagen mit hohem Beta Ausschau halten sollten.
R-Quadrat
Das R-Quadrat ist eine statistische Kennzahl, die den Prozentsatz der Bewegungen eines Fondsportfolios oder eines Wertpapiers darstellt, der durch Bewegungen in einem Referenzindex erklärt werden kann. Für festverzinsliche Wertpapiere und Rentenfonds ist der US-amerikanische Finanzminister die Benchmark. Der S & P 500 Index ist die Benchmark für Aktien und Aktienfonds.
Der R-Quadrat-Wert liegt zwischen 0 und 100. Laut Morningstar weist ein Investmentfonds mit einem R-Quadrat-Wert zwischen 85 und 100 eine Performance auf, die eng mit dem Index korreliert. Ein Fonds mit einem Rating von 70 oder weniger entwickelt sich normalerweise nicht wie der Index.
Investmentfondsanleger sollten aktiv verwaltete Fonds mit hohen R-Squared-Verhältnissen meiden, die von Analysten allgemein als "Closet" -Indexfonds kritisiert werden. In solchen Fällen ist es wenig sinnvoll, höhere Gebühren für professionelles Management zu zahlen, wenn Sie mit einem Indexfonds dieselben oder bessere Ergebnisse erzielen können.
Standardabweichung
Die Standardabweichung misst die Streuung der Daten vom Mittelwert. Grundsätzlich ist der Unterschied zur Norm umso größer, je weiter die Daten verteilt sind. In der Finanzbranche wird die Standardabweichung auf die jährliche Rendite einer Anlage angewendet, um deren Volatilität (Risiko) zu messen. Eine volatile Aktie hätte eine hohe Standardabweichung. Bei Investmentfonds gibt die Standardabweichung Auskunft darüber, wie stark die Rendite eines Fonds von der erwarteten Rendite abweicht, basierend auf seiner historischen Wertentwicklung.
Sharpe Ratio
Die Sharpe Ratio wurde vom Nobelpreisträger William Sharpe entwickelt und misst die risikobereinigte Performance. Sie wird berechnet, indem die risikofreie Rendite (US Treasury Bond) von der Rendite einer Anlage abgezogen und das Ergebnis durch die Standardabweichung der Anlage von ihrer Rendite dividiert wird. Die Sharpe Ratio gibt Auskunft darüber, ob die Rendite einer Anlage auf klugen Anlageentscheidungen oder auf dem Risikoüberschuss beruht. Diese Messung ist nützlich, da ein Portfolio oder Wertpapier zwar höhere Renditen als seine Mitbewerber erzielen kann, es jedoch nur dann eine gute Investition ist, wenn diese höheren Renditen nicht mit einem zu hohen zusätzlichen Risiko verbunden sind. Je höher die Sharpe Ratio einer Anlage ist, desto besser ist ihre risikobereinigte Performance.
Die Quintessenz
Viele Anleger tendieren dazu, sich ausschließlich auf Anlagerenditen zu konzentrieren, ohne sich um das Anlagerisiko zu kümmern. Die fünf Risikomaßnahmen, die wir erörtert haben, können einen gewissen Ausgleich zur Risiko-Rendite-Gleichung schaffen. Die gute Nachricht für Anleger ist, dass diese Indikatoren für sie berechnet und auf einer Reihe von Finanzwebsites verfügbar sind. Sie sind auch in vielen Investment-Research-Berichten enthalten. So nützlich diese Messungen bei der Betrachtung einer Anlage in Aktien, Anleihen oder Investmentfonds sind, das Volatilitätsrisiko ist nur einer der Faktoren, die Sie in Betracht ziehen sollten, um die Qualität einer Anlage zu beeinflussen.