Halliburton Co. (NYSE: HAL) und Schlumberger, Ltd. (NYSE: SLB) sind beide in der Öl- und Gasausrüstungsdienstleistungsbranche tätig. Daher gibt es eine Reihe von Ähnlichkeiten zwischen den Unternehmen. Sie bieten ähnliche Ölfelddienstleistungen an, haben eine hohe Marktkapitalisierung und verdienen Milliarden an Jahreseinnahmen. Dennoch gibt es wesentliche Unterschiede zwischen den Unternehmen, einschließlich ihrer jeweiligen Größe, der Höhe der Einnahmen, der Short-Zinsen, der Dividendenrenditen und des geografischen Engagements. Eine weitere wichtige Überlegung ist, dass Halliburton im November 2014 einen geplanten Zusammenschluss mit Baker Hughes Incorporated angekündigt hat, der auf 34, 6 Milliarden US-Dollar geschätzt wird.
Größe der Unternehmen
Schlumberger ist das größere der beiden Unternehmen mit einer Marktkapitalisierung von 95, 4 Mrd. USD, verglichen mit 32 Mrd. USD für Halliburton. Schlumberger verfügt über rund 1, 265 Milliarden ausstehende Aktien gegenüber 854, 75 Millionen Aktien für Schlumberger. Schlumberger verfügt außerdem über ein höheres Eigenkapital von 37, 85 Mrd. USD, verglichen mit 16, 27 Mrd. USD für Halliburton.
Unterschiede bei den Einnahmen
Schlumberger hat größere Umsätze als Halliburton. Es erzielte 2014 einen Nettoumsatz von 48, 58 Milliarden US-Dollar, während Halliburton im selben Zeitraum einen Umsatz von 32, 87 Milliarden US-Dollar erzielte. Schlumberger erzielte einen Nettogewinn von 5, 44 Milliarden US-Dollar gegenüber 3, 5 Milliarden US-Dollar für Halliburton im Jahr 2014. Schlumberger verfügt über ein höheres Ertragspotenzial.
Ausstehende Aktien und Short Interest
Halliburton hat ab 2015 ein wesentlich höheres Short-Interesse als Schlumberger. Es hat 854 Millionen ausstehende Aktien mit einem Short-Float von 6, 46%. Schlumberger hat mit 1, 27 Mrd. eine größere Anzahl ausstehender Aktien, aber nur einen Short Float von 1, 16%.
Der Markt beurteilt die Aussichten von Halliburton im Vergleich zu Schlumberger aufgrund des höheren Leerverkaufszinses weniger positiv. Leerverkäufer können sich jedoch irren und ein höheres Leerverkaufsinteresse ist nicht unbedingt ein Hinweis auf die zukünftige Wertentwicklung. Halliburton hat auch eine höhere Short Ratio von 3, 96 gegenüber 1, 61 für Schlumberger.
Dividendenrenditen
Schlumberger zahlt ab 2015 eine höhere jährliche Dividendenrendite von 2, 65%. Dies steht einer Dividendenrendite von 1, 89% für Halliburton gegenüber. Dies ist kein großer Ertragsunterschied. Bei längerfristigen Anlegern können sich die Renditen jedoch im Laufe der Zeit summieren. Die Dividendenrendite schwankt ebenfalls mit dem Aktienkurs. Unterschiede in der Ausbeute ändern sich mit diesen Bewegungen. Darüber hinaus können Unternehmen die Dividenden je nach vierteljährlicher Performance senken oder erhöhen. Dividenden sind nicht garantiert und können sich jederzeit ändern.
Geografische Exposition
Obwohl beide Unternehmen weltweit tätig sind, ist Schlumberger international stärker engagiert. Dieser Unterschied in der geografischen Vielfalt könnte vor einem Abschwung in einer bestimmten Region schützen. Das Unternehmen hat seinen Hauptsitz in Frankreich. Schlumberger erzielte 2014 einen internationalen Umsatz von 32 Milliarden US-Dollar. Halliburton erzielt keinen so hohen Prozentsatz des Umsatzes seiner internationalen Geschäftstätigkeit. Dies kann wichtig sein, da die Rohstoffpreise in bestimmten Regionen niedrig sein können. Beispielsweise waren die Erdgaspreise in Nordamerika aufgrund eines großen Angebots aus Fracking-Operationen niedrig, während sie in Europa konstant blieben. Schlumberger ist diesen Preisunterschieden bei Rohstoffen daher weniger ausgesetzt.
Vorgeschlagener Zusammenschluss von Baker Hughes
Der geplante Zusammenschluss von Halliburton und Baker Hughes würde bei einer Genehmigung zu einem sehr viel anders aussehenden Unternehmen führen. Ein fusioniertes Unternehmen könnte angesichts des niedrigen Ölpreises erhebliche Kosteneinsparungen erzielen. Halliburton wird auch von einem starken Technologieportfolio von Baker Hughes profitieren.
Ab August 2015 prüft das Justizministerium (DOJ) den Deal auf mögliche kartellrechtliche Bedenken. Halliburton plant den Verkauf von Vermögenswerten, die einen Jahresumsatz von rund 7, 5 Milliarden US-Dollar generieren, um diese Bedenken auszuräumen. Wenn der Deal keine kartellrechtliche Überprüfung besteht, muss Halliburton Baker Hughes 3, 5 Milliarden US-Dollar als Abwicklungsgebühr zahlen. Halliburtons Aktie ist volatil, da der Markt auf eine Entscheidung des DOJ wartet.