Finanzanalysten und viele Ökonomen sind der Ansicht, dass Rezessionen das unvermeidliche Ergebnis des Konjunkturzyklus in einer kapitalistischen Wirtschaft sind. Die empirischen Beweise scheinen diese Theorie zumindest oberflächlich zu stützen. Rezessionen sind in modernen Volkswirtschaften sehr häufig und scheinen insbesondere auf Phasen starken Wachstums zu folgen. Leider kann empirische Konsistenz niemals die Unvermeidlichkeit beweisen. Der einzige logische Beweis für die Unvermeidbarkeit eines Konjunkturzyklus ist die Logik und die Argumentation, nicht die historischen Beweise.
Stellen Sie sich das folgende Szenario vor: Ein sechsseitiger Würfel wird 24 Mal gewürfelt und landet nie auf der Nummer vier. Wenn statistische Wahrscheinlichkeiten weggenommen werden, deuten die empirischen Beweise darauf hin, dass es nicht möglich ist, mit der Zahl vier zu enden. Logischerweise hindert nichts die 25. Rolle daran, auf vier zu landen. Dieses mögliche Ergebnis stimmt mit allem überein, was über einen sechsseitigen Würfel bekannt ist. Ebenso wenig ist es sinnvoll zu behaupten, Rezessionen seien unvermeidlich, nur weil die Geschichte mit früheren Rezessionen gefüllt ist.
Rezessionen verstehen
"Rezession" ist der Titel einer Wirtschaftsperiode, die durch negatives Realwachstum, sinkende Produktion, niedrigere Preise und steigende Arbeitslosigkeit gekennzeichnet ist. Diese Perioden resultieren aus einer ungewöhnlichen, gleichzeitigen und großen Gruppierung von Geschäftsfehlern oder Fehlinvestitionen. Angesichts finanzieller Verluste und sinkender Margen reduzieren Unternehmen die Produktion und verteilen Ressourcen von weniger wertvollen zu mehr wertvollen Zwecken.
Oft schaffen die Fehlinvestitionen eine Atmosphäre ungesunder Spekulation auf dem Markt. Überbewertete Vermögenswerte ziehen mehr Investoren an, die nicht nachhaltige Gewinne anstreben. Viele behaupten, dass die Tendenz, über nicht nachhaltige Investitionen zu spekulieren, die Hauptantriebskraft für Rezessionen ist. Sie legen nahe, dass diese Spekulanten ein notwendiger Bestandteil des kapitalistischen Marktes sind und daher regelmäßige Rezessionen unvermeidlich sind. John Maynard Keynes sagte: "Die menschliche Natur braucht schnelle Ergebnisse. Es ist besonders wichtig, schnell Geld zu verdienen."
Logischerweise fehlen jedoch Komponenten zu dieser Erklärung. Was schafft die anfängliche Fehlinvestition? Warum geraten so viele bisher kluge und erfolgreiche Unternehmer in die Falle? Und warum gibt es Perioden starken Vermögens- oder Sektorwachstums, die keine spekulativen Blasen verursachen?
Wirtschaft und Unvermeidlichkeit
In der Wirtschaft gibt es nur sehr wenige Gewissheiten oder axiomatische Wahrheiten. Ökonomen behaupten, dass Menschen mit knappen Ressourcen interagieren, um zielgerichtete Ziele zu verfolgen. Die Ökonomie kann zeigen, dass kein freiwilliger Handel stattfindet, ohne dass beide Parteien zumindest im Ex-ante-Sinne eine Wertsteigerung, einen subjektiven Wert erhalten. Die Wirtschaft kann sogar zeigen, dass Preiskontrollen zu relativen Engpässen oder Überschüssen führen. Die wirtschaftliche Logik zeigt jedoch nicht, dass das unvermeidliche Ergebnis aggregierter Einzelgeschäfte zu Perioden mit rückläufiger realer Produktion führt.
Eine andere Möglichkeit, dieses Problem zu betrachten, besteht darin, eine andere Frage zu stellen: "Ist es möglich, ein ewiges Wirtschaftswachstum zu erzielen?" Konzeptionell ja. Es ist zwar unwahrscheinlich, dass technologische oder betriebliche Innovationen mit einer Geschwindigkeit stattfinden, die mit kontinuierlichem Wachstum vereinbar ist. Es ist auch konzeptionell möglich, dass Wirtschaftsakteure konsequent unternehmerische Urteile fällen, Ressourcen effektiv zuweisen und ein konstantes oder ständig steigendes Produktivitätsniveau aufrechterhalten. Wenn es konzeptionell möglich ist, dauerhafte Wachstumsraten zu erzielen, kann es definitionsgemäß nicht zwangsläufig zu wirtschaftlichen Rezessionen kommen.