Was ist das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung?
Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung ist eine gemeinnützige Wirtschaftsforschungseinrichtung mit Sitz in Mannheim. Es berät seine Kunden in wirtschaftlichen und politischen Fragen, wobei der Schwerpunkt seiner Tätigkeit auf den europäischen Volkswirtschaften liegt.
Zerlegungszentrum für europäische Wirtschaftsforschung
Das Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung wurde 1990 gegründet und heißt auf Deutsch Zentrum für Europäische Wirtschaftsforschung (ZEW). Es ist eine Gesellschaft mit beschränkter Haftung (LLC).
Das ZEW wird vom Land Baden-Württemberg und der Bundesregierung sowie durch Forschungsprojekte gefördert. Sie wird zu rund 53% von staatlichen und bundesstaatlichen Institutionen finanziert, der Rest von Forschungsprojekten, die von externen Institutionen wie der Europäischen Kommission, Unternehmen und Kommunen finanziert werden.
Das ZEW beschäftigt ab 2016 rund 188 Mitarbeiter und forscht in einem breiten Spektrum von Wirtschaftsbereichen, darunter Umweltforschung, öffentliche Finanzen, internationale Finanzen und Arbeitsfragen. Das Hauptziel des ZEW besteht laut seiner Website darin, die „optimale Leistung von Märkten und Institutionen in Europa“ zu untersuchen. Neben Recherchen werden auch eine Buchreihe und einige Zeitschriften herausgegeben.
Das ZEW ist bekannt für den ZEW Economic Sentiment Indicator, einen Wirtschaftsindikator, der aus dem ZEW Financial Markets Survey hervorgeht, einer monatlichen Befragung von Ökonomen und Experten zu Finanzmarkt- und gesamtwirtschaftlichen Trends.
Der ZEW-Konjunkturindikator
Das ZEW führt seit 1991 die ZEW-Finanzmarktumfrage durch. Diese Umfrage enthält Analysen von Hunderten von Ökonomen und Analysten. Das ZEW-Wirtschaftsklima, das aufgrund der Ergebnisse dieser Umfrage veröffentlicht wird, ist ein führender Indikator für die deutsche Wirtschaft.
Anleger können Stimmungsindikatoren wie den ZEW Economic Insight Indicator verwenden, um die Stimmung an den Aktienmärkten besser zu verstehen. Ein positiver Indexwert zeigt Optimismus an, während ein negativer Indexwert Pessimismus anzeigt.
Für die monatliche Befragung sammelt das ZEW Erkenntnisse und Einschätzungen von rund 300 Ökonomen und Analysten von Banken, Versicherungen und Finanzabteilungen ausgewählter Unternehmen. Sie werden gebeten, ihre Sechsmonatserwartungen für die Wirtschaft zu äußern, insbesondere zu Inflationsraten, Ölpreisen, Zinssätzen, Aktienmärkten und Wechselkursen.
Die Umfrage umfasst die Märkte und die wirtschaftliche Zukunft einer Gruppe von Ländern, darunter Deutschland, die Vereinigten Staaten, Großbritannien, Japan, Frankreich und Italien. Laut der ZEW-Website wurden seit 1999 auch Informationen über Bulgarien, die Tschechische Republik, Estland, Ungarn, Lettland, Litauen, Polen, Rumänien, Slowenien und Kroatien gesammelt.