Finanzmärkte weisen asymmetrische Informationen auf, da eine der beiden beteiligten Parteien bei einer Finanztransaktion über mehr Informationen verfügt als die andere und in der Lage ist, fundiertere Entscheidungen zu treffen.
Wenn es um den Kauf oder Verkauf eines Finanztitels geht, treten asymmetrische Informationen auf, wenn entweder der Käufer oder der Verkäufer mehr Informationen über die vergangene, gegenwärtige oder zukünftige Wertentwicklung dieses Finanztitels hat. Wenn der Käufer mehr Informationen hat, weiß er, dass das Wertpapier im Verhältnis zu seiner Gesamtleistung unterbewertet ist. Wenn der Verkäufer mehr Informationen hat, weiß er, dass die Sicherheit überteuert ist. Asymmetrische Informationen bieten entweder dem Käufer oder dem Verkäufer eine bessere Möglichkeit, einen Gewinn aus dem Kauf oder Verkauf zu erzielen.
Wenn es um das Ausleihen oder Verleihen von Geld geht, treten asymmetrische Informationen auf, wenn der Kreditnehmer mehr Informationen über seine Finanzlage hat als der Kreditgeber. Der Kreditgeber ist sich nicht sicher, ob der Kreditnehmer in Verzug gerät. Der Kreditgeber kann sich die Bonität und das Gehaltsniveau eines Kreditnehmers ansehen, dies liefert jedoch nur begrenzte Informationen im Vergleich zu dem, was der Kreditnehmer über seine eigene finanzielle Situation weiß. Um diese asymmetrischen Informationen zu berücksichtigen, berechnet ein Kreditgeber eine Risikoprämie, um die Informationsunterschiede auszugleichen.
Asymmetrische Informationen können zu Moral Hazard oder negativer Selektion führen. Moralisches Risiko entsteht, wenn eine Partei ein Risiko eingeht, da die Kosten des Risikos von dieser Partei nicht zu spüren sind. Unerwünschte Auswahl tritt auf, wenn unerwünschte Ergebnisse auftreten, weil Käufer und Verkäufer Zugriff auf unterschiedliche Informationen haben. Sowohl Moral Hazard als auch negative Selektion führen zu Marktversagen.
(Siehe "Wie kann das Problem der asymmetrischen Information überwunden werden?")