Exchange Traded Funds (ETFs) sind als kostengünstige Anlagen bekannt. Die Ermittlung des tatsächlichen Preises eines ETF kann jedoch schwierig sein, zum Teil, weil der Nettoinventarwert (NAV) eines Fonds und sein Innertages-NAV (iNAV) sowie der aktuelle Marktpreis vorliegen. Die Abweichungen zwischen diesen Preisen können zu sogenannten Prämien und Abschlägen führen, die auftreten, wenn ein ETF über oder unter seinem NAV handelt. In einigen Fällen können die Diagramme mit den Prämien und Rabatten den Anschein erwecken, als würde ein Kunde bei Transaktionen eine erhebliche Preisänderung feststellen. Wie ein aktueller Bericht von ETF.com feststellt, ist dies jedoch meist nicht der Fall, da Prämien und Rabatte in der Regel nur von kurzer Dauer sind.
Premium / Discount-Variabilität
Der Bericht hebt beispielsweise den iShares MSCI EAFE ETF (EFA) hervor. Dieser ETF handelt ziemlich genau mit seinem augenblicklichen Marktwert: Er hat eine durchschnittliche tägliche Spanne von nur 0, 01% bei täglichen Trades von 1, 38 Mrd. USD. Dies weist darauf hin, dass das Arbitragesystem für diesen ETF ordnungsgemäß funktioniert und somit problemlos gekauft und verkauft werden kann. Da Einzelpersonen um Gewinne konkurrieren, stimmen die Angebote und Gebote des ETF eng mit dem zugrunde liegenden Wert des Portfolios überein. Infolgedessen hat es eine einjährige Medianprämie von nur 0, 06%, wovon ein Großteil auf die Gebühr von 0, 04% zurückzuführen ist.
Eine Minutenprämie ist für Anleger jedoch nicht unbedingt ein großes Problem. Von größerer Bedeutung ist die Einschätzung, dass ein ETF wie der EFA selbst innerhalb eines einzigen Tages deutlich höher und niedriger schwingen kann als der Median. Wenn es möglich erscheint, dass der ETF am Ende eines Tages mit einem Abschlag von mehr als 3% gehandelt werden kann, bis am nächsten Tag eine Prämie von 2% erreicht ist, wird dies wahrscheinlich die Anleger abschrecken.
In solchen Fällen sind jedoch wichtige Faktoren zu beachten. Ein ETF kann den Tag mit einem Nettoinventarwert abschließen, der vom Schlusskurs des Marktes abgezogen wird. Er kann jedoch weiterhin im Einklang mit dem Wert seines zugrunde liegenden Portfolios handeln. In solchen Situationen ist beispielsweise die wahrgenommene Variabilität zwischen dem Rabatt eines Tages und der Prämie des nächsten Tages lediglich ein statistisches Artefakt, wie aus dem Bericht hervorgeht.
Ein Grund dafür ist, dass insbesondere EFA ausländische Aktien hält. Die Buchhalter des Fonds müssen jedes Wertpapier auspreisen, um den Nettoinventarwert zu bestimmen. Da die Bewertung von Wertpapieren und die Währungsumrechnung nicht zeitlich aufeinander abgestimmt sind, ist der Nettoinventarwert zum Zeitpunkt des Handels außerhalb der Geschäftszeiten nicht mehr aktuell. Das Ergebnis ist eine wahrgenommene Schwankung der Prämien und Abschläge.
Warum gibt es Premium / Discount-Artefakte?
Für Fonds, die mit den Schlusszeiten des US-Aktienmarktes synchronisiert sind, ist dies kein Problem. Diese Fonds können tagesaktuelle Kurse für die zugrunde liegenden Wertpapiere verwenden, um Diskrepanzen zu vermeiden. Für Fonds wie EFA ist es jedoch normal, dass Sie mit Prämien und Nachlässen für Artefakte rechnen.
Betroffen sind nicht nur Fonds mit ausländischem Eigenkapital. Diejenigen ETFs, die an festverzinslichen Wertpapieren, Edelmetallen, Bargeld in Fremdwährung und Futures beteiligt sind, haben ebenfalls das gleiche Synchronisationsproblem. Da ihr Nettoinventarwert nicht auf dem neuesten Stand ist, spiegeln sie Änderungen der Prämien und Rabatte wider, die nicht wirklich vorhanden sind.
Insbesondere Anleihen-ETFs stoßen im Hinblick auf den US-Treasury-Markt auf ein Problem, der um 15.00 Uhr Eastern Time schließt. Hinzu kommt, dass einige ETF-Nettoinventarwerte für Anleihen auf der Grundlage des Schlussgebots und nicht des letzten gehandelten Preises ermittelt werden und Sie noch mehr Gründe haben, warum sie mit einem Aufschlag oder Abschlag zu handeln scheinen.
Das heißt nicht, dass bei allen Fonds Phantom-Premium- / Discount-Artefakte auftreten oder dass alle Abweichungen dieser Art irreführend sind. Dies bedeutet lediglich, dass Anleger sich der Situationen bewusst sein sollten, in denen ein ETF möglicherweise nur stark schwankende Prämien und Abschläge zu verzeichnen hat.