Der Datenbankverwaltungssoftware-Riese Oracle Corp. (ORCL) befindet sich in einem epischen Kampf mit den führenden Anbietern von Cloud-Computing-Diensten, insbesondere Amazon.com Inc. (AMZN), Microsoft Corp. (MSFT) und Google-Mutter Alphabet Inc. (AcoL). Das Problem ist, dass immer mehr Oracle-Kunden ihre eigenen teuren Rechenzentrumsvorgänge reduzieren und auf kostengünstigere Cloud-Computing-Dienste umsteigen, berichtet das Wall Street Journal.
Um relevant zu bleiben, plant Oracle, ein wichtiger Akteur im Bereich Cloud Computing zu werden und die Anzahl seiner eigenen massiven Rechenzentren in den nächsten zwei Jahren zu vervierfachen - ein Projekt, das enorme Kosten verursachen wird, fügt das Journal hinzu.
Catch-Up spielen
Das Technologieforschungsunternehmen Gartner Inc. berechnete, dass Oracle im Jahr 2016 einen mikroskopischen Anteil von 0, 3% am Cloud-Infrastruktur-Markt hielt, weit hinter dem Marktführer Amazon Web Services mit 44, 2%, dem zweitgrößten Microsoft Azure mit 7, 1% und Google mit 2, 3% %. Cloud-Infrastruktur ist das Leasing von Raw-Computing-Kapazität, wobei alle Softwareanwendungen vom Benutzer bereitgestellt werden.
Die gute Nachricht für Oracle ist, dass das Unternehmen nach wie vor in den wertschöpfungsintensiveren Sektoren des Cloud-Computing-Marktes, die als Software as a Service (SaaS) und Platform as a Service (PaaS) bezeichnet werden, führend ist die Client-Anwendungssoftware und / oder Entwicklungstools zusätzlich zur Rechenleistung.
Auch bei der jüngsten Aktienkursentwicklung hat Oracle seine Cloud-Computing-Konkurrenten hinter sich gelassen. Von der Eröffnung am 14. Februar 2017 bis zur Eröffnung am 14. Februar 2018 legte Oracle um 17, 8% zu, während Amazon um 68, 0% zulegte, Microsoft um 37, 4% zulegte und Alphabet um 25, 5% zulegte. Im gleichen Zeitraum legte der S & P 500 Index (SPX) um 14, 0% zu.
Während des jüngsten Marktabverkaufs vom Handelsschluss am 26. Januar bis zum Handelsschluss am 8. Februar verlor der S & P 500 10, 2% seines Wertes. Oracle fiel um 11, 2%, Amazon ging um 3, 7% zurück, Microsoft ging um 9, 6% zurück und Alphabet fiel um 15, 1%.
Kostspielige Strategie
Um die Kapazität der Cloud-Infrastruktur zu vervierfachen, plant Oracle, weltweit zwölf neue "Regionen" für Rechenzentren hinzuzufügen, darunter zwei in den USA und zwei in Kanada, so das Journal. Das Unternehmen hat jedoch keine Kostenschätzungen veröffentlicht. Von der Zeitschrift befragte Analysten geben jedoch an, dass eine einzelne Region, die mit voller Kapazität arbeitet, mehrere hundert Millionen Dollar kosten kann. In diesem Zusammenhang belaufen sich die jährlichen Gesamtinvestitionen von Oracle nach Angaben des Journals auf etwas mehr als 2 Milliarden US-Dollar. Amazon, Microsoft und Google gaben im vergangenen Jahr zusammen 41, 6 Milliarden US-Dollar aus, ein Plus von 33 Prozent gegenüber dem Vorjahr.
Lukrativer Markt
Der weltweite Markt für Cloud-Services belief sich 2017 auf 260, 2 Milliarden US-Dollar, ein Plus von 19% gegenüber dem Vorjahr. Laut Schätzungen von Gartner soll er bis 2020 bei 411, 4 Milliarden US-Dollar liegen. Aufgrund der großen Einnahmen in einem schnell wachsenden Markt sind Oracle und andere Unternehmen sehr an Investitionen interessiert. Tatsächlich könnte sich Oracle zu einem günstigen Zeitpunkt auf den Weg machen, da Unternehmen, die derzeit kritische Oracle-Anwendungen in ihren eigenen Rechenzentren ausführen, gerade dabei sind, auf das Cloud-Computing-Modell umzusteigen, so Roy Illsley, führender Cloud-Analyst bei London Business Intelligence-Unternehmen Ovum, wie das Journal berichtet.