Der Kohlenstoffhandel entstand als Reaktion auf das Kyoto-Protokoll. Das Kyoto-Protokoll, das im Dezember 1997 von rund 180 Ländern in Kyoto, Japan, unterzeichnet wurde, forderte 38 Industrieländer auf, ihre Treibhausgasemissionen zwischen 2008 und 2012 auf Werte zu senken, die 5, 2% unter denen von 1990 liegen.
Kohlenstoff ist ein Element, das in fossilen Brennstoffen wie Kohle und Öl gespeichert ist. Bei der Verbrennung dieser Brennstoffe wird Kohlendioxid freigesetzt und wirkt als Treibhausgas.
Die Idee, die hinter dem Handel mit Kohlenstoff steckt, ähnelt dem Handel mit Wertpapieren oder Rohstoffen auf einem Markt. Kohlenstoff erhält einen wirtschaftlichen Wert, der es Menschen, Unternehmen oder Nationen ermöglicht, ihn zu handeln. Wenn eine Nation Kohlenstoff kauft, kauft sie das Recht, ihn zu verbrennen, und eine Nation, die Kohlenstoff verkauft, gibt ihr Recht auf, ihn zu verbrennen. Der Wert des Kohlenstoffs basiert auf der Fähigkeit des Landes, ihn zu speichern oder zu verhindern, dass er in die Atmosphäre gelangt (je besser Sie ihn speichern, desto mehr können Sie dafür verlangen).
Der Kohlenstoffhandelsmarkt erleichtert den Kauf und Verkauf von Rechten zur Emission von Treibhausgasen. Die Industrienationen, für die das Reduzieren von Emissionen eine entmutigende Aufgabe ist, kaufen die Emissionsrechte von einer anderen Nation, deren Industrien nicht so viel dieser Gase produzieren. Der Markt für Kohlenstoff ist möglich, weil das Kyoto-Protokoll die Reduzierung der Emissionen als Kollektiv zum Ziel hatte.
Einerseits scheint der Handel mit Kohlenstoff eine Win-Win-Situation zu sein: Die Treibhausgasemissionen könnten reduziert werden, während einige Länder von wirtschaftlichem Nutzen sind. Kritiker der Idee sind hingegen der Meinung, dass einige Länder das Handelssystem ausnutzen und die Konsequenzen negativ sind. Während der Handel mit CO2-Emissionen durchaus seine Vorzüge hat, ist eine Debatte über diese Art von Markt unvermeidlich, da hier ein Kompromiss zwischen Gewinn, Gleichheit und ökologischen Belangen gefunden werden muss. (Für verwandte Lektüre siehe: Carbon Trading: Action or Distraction? )