Unter Wissenschaftlern gibt es heftige Debatten darüber, wann die Globalisierung begann. Die Debatte ist zum Teil auf das Fehlen einer genauen Definition des Wortes zurückzuführen. Einige argumentieren, dass die Globalisierung als Phänomen mit den frühesten menschlichen Migrationsrouten oder mit den Invasionen von Dschingis Khan begann, während andere sie als weitaus zeitgemäßer ansehen. Viele betrachten die Globalisierung in ihrer gegenwärtigen Form als ein modernes Phänomen, das frühestens im Zweiten Weltkrieg einsetzt. Der Begriff selbst ist seit den 1980er Jahren gebräuchlich.
Verwirrung ergibt sich auch aus der Verwendung des Wortes als Beschreibung einer Praxis und einer politischen Ideologie - letztere wird häufig in einem kritischen Sinne verwendet. Globalisierung wird auch häufig als Synonym für die Verfestigung und das ständige Anwachsen der amerikanischen Dominanz in der ganzen Welt verwendet.
Multinationale Konzerne
Eine Ansicht besagt, dass die Globalisierung nach den späten 1940er Jahren - der Nachkriegszeit, als sich die USA als das mächtigste Land der Welt etablierten - nicht mehr rückgängig gemacht werden kann. Diese Definition der Globalisierung argumentiert, dass es größtenteils die Arbeit mächtiger multinationaler Konzerne ist, die auf der ganzen Welt eine Reihe von positiven und negativen Konsequenzen gezogen haben. Die beispiellose Erleichterung des Reisens um den Globus und die Entwicklung moderner Kommunikation werden genutzt, um diese Sichtweise der Globalisierung zu unterstützen.
Andere argumentieren, dass Teile der Welt immer andere Teile beeinflusst haben und dass der aktuelle Stand der Dinge ein natürlicher Fortschritt aus früheren Stadien ist. Diese Idee der Globalisierung berücksichtigt jedoch nicht die beispiellose moderne globale Integration der Finanzmärkte, die nur durch die Schaffung und Entwicklung elektronischer Kommunikationstechnologien des 20. Jahrhunderts möglich wurde.