Was ist der Flash-Preis?
Der Flash-Preis liefert so Echtzeit-Preisinformationen wie möglich, wobei es immer Verzögerungen zwischen den Preisnotierungen und dem tatsächlich gehandelten Preis gibt.
So funktioniert ein Flash-Preis
Flash-Kurse entstanden mit dem Aufkommen des computergestützten Aktienhandels Mitte der neunziger Jahre. Computeralgorithmen und Online-Anlageseiten waren wichtig für den Boom des Tageshandels, der die Aktieninvestitionen Ende des 20. Jahrhunderts veränderte. Vor diesen revolutionären Veränderungen haben die Börsenhändler ihre Geschäfte telefonisch bei einem Börsenmakler getätigt, und die Verzögerungen bei der Preisgestaltung waren weitaus größer als die, die durch das Aufkommen des computergestützten Handels möglich wurden.
Die neuen computergestützten Handelsplattformen ermöglichten es mehr Menschen als bisher, an der Börse teilzunehmen. In Verbindung mit dem Online-Handel standen ausgefeilte Chart- und Analysetools zur Verfügung. Das Internet eröffnete eine neue Welt des Online-Handels, so dass viel mehr Investoren teilnehmen konnten, was höhere Handelsvolumina bedeutete. Vor 1996 blieben die im Börsenticker angezeigten Aktienkurse 15 bis 20 Minuten hinter der eigentlichen Transaktion zurück. Echtzeit-Ticker wurden 1996 eingeführt und spielten eine Schlüsselrolle für die zunehmende Beliebtheit des Tageshandels.
Die Verfolgung der gestiegenen Mengen wurde zu einer ständigen technologischen Herausforderung. Die schnellen Transaktionen machten es erforderlich, dass Computer mithilfe von Algorithmen Prioritäten setzen mussten, um die Preise besser als andere anzuzeigen. Die Schlüsselvariablen für die Priorisierung waren ungewöhnlich hohe Volumina, dramatische Preisschwankungen und aktuelle Nachrichten. Ironischerweise tragen die computergestützten Priorisierungsregeln zur besseren Sichtbarkeit eines Bestands bei.
Zum Beispiel lenkt die Erhöhung bestimmter Aktien auf das Echtzeit-Flash-Preis-Tickerband die Aufmerksamkeit sofort auf diese Aktie mit der Möglichkeit einer erhöhten Volatilität.
Der Flash-Preis und Flash-Abstürze
In den frühen 2000er Jahren suchten technische Aktienanalysten und Softwareentwickler gemeinsam nach einem neuen Wettbewerbsvorteil, der auf dem Hochgeschwindigkeitshandel beruhte. Dank dieser neuen, schnellen, computergestützten Handelsfunktion konnten Trades von vielen anderen Anlegern, denen Echtzeitdaten fehlten, schneller als möglich abgewickelt werden. Anstatt sich auf die technische Analyse des Menschen zu verlassen, stand die maschinenbasierte Analyse im Vordergrund.
Ein Ergebnis dieser neuen Hochgeschwindigkeits-Handelsfunktion war der Flash-Crash vom 6. Mai 2010, als innerhalb weniger Minuten ein schneller Ausverkauf von Wertpapieren stattfand. Der Dow Jones Industrial Average verlor in kurzer Zeit mehr als 1.000 Punkte.
Ein Flash-Crash passiert so schnell, dass die Stromkreise an wichtigen Börsen wie der NYSE überfordert sind. Der Handel wird gestoppt, während Kauf- und Verkaufsaufträge geordneter aufeinander abgestimmt werden, bevor der Handel wieder aufgenommen wird. Diese systemweiten computergestützten Flash-Abstürze können zu einer weit verbreiteten Panik der Anleger führen, wie im Flash-Einfrieren vom 22. August 2013 zu sehen ist, das den Handel für drei Stunden unterbrach.