Was ist ein OGAW?
Die Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren (OGAW) bilden einen Regulierungsrahmen der Europäischen Kommission, der ein europaweit harmonisiertes System für die Verwaltung und den Verkauf von Investmentfonds schafft. OGAW-Fonds können in Europa registriert und unter Beachtung einheitlicher aufsichtsrechtlicher und anlegerschutzrechtlicher Bestimmungen weltweit an Anleger verkauft werden. OGAW-Fondsanbieter, die die Standards erfüllen, sind in einzelnen europäischen Ländern von der nationalen Regulierung ausgenommen.
Die zentralen Thesen
- OGAW steht für Organismen für gemeinsame Anlagen in Wertpapieren. Dies bezieht sich auf einen regulatorischen Rahmen, der den Verkauf von europaweiten Investmentfonds ermöglicht. OGAW-Fonds gelten als sichere und gut regulierte Anlagen und sind bei vielen Anlegern beliebt, die in ganz Europa investieren möchten.
OGAW
OGAW verstehen
Im täglichen Gebrauch ist ein OGAW ein Investmentfonds mit Sitz in der Europäischen Union. OGAW-Fonds gelten als sichere und gut regulierte Anlagen und sind in Europa, Südamerika und Asien bei Anlegern beliebt, die nicht in eine einzige Aktiengesellschaft, sondern in innerhalb der Europäischen Union verteilten diversifizierten Investmentfonds investieren möchten.
Geschichte der OGAW
Die erste OGAW-Richtlinie wurde am 20. Dezember 1985 mit dem erklärten Ziel verabschiedet, Privatanlegern das grenzüberschreitende Anbieten von Investmentfonds zu erleichtern. Anfang der neunziger Jahre wurden Vorschläge zur Änderung der Richtlinie unterbreitet, jedoch nie vollständig angenommen. Daher gibt es keinen OGAW II. Nach Gesprächen zwischen den Mitgliedstaaten wurden jedoch im Jahr 2002 zwei neue Richtlinien verabschiedet. Die als OGAW III bezeichneten Richtlinien 2001/107 / EG und 2001/108 / EG erweiterten das Anlagespektrum der OGAW-Fonds und lockerten einige Beschränkungen für Indexfonds.
Der OGAW IV oder die Richtlinie 2009/65 / EG führten zu weiteren technischen Änderungen und wurden im Juli 2011 verabschiedet. Mit dem OGAW V oder der Richtlinie 2014/91 / EU, die im März 2016 in Kraft trat, wurden die Pflichten der Fondsverwahrer und der Fondsverwalter angeglichen Verantwortlichkeiten und Vergütungsanforderungen der Fondsmanager mit denen der Alternative Investment Fund Managers Directive (AIFMD).
Da OGAW-Fonds als sehr sicher und gut reguliert gelten, sind sie sehr beliebte Anlagen. Nach Angaben der Europäischen Kommission machen sie rund 75% aller kollektiven Kapitalanlagen von Kleinanlegern in Europa aus. Viele Anbieter von Investmentfonds verwenden im Rahmen ihrer Marketingstrategie einen Ausdruck wie "OGAW-konform". Während die Fonds in Europa reguliert sind, können Käufer aus der ganzen Welt in OGAW-Fonds investieren.