Der Human Development Index (HDI) weist verschiedenen Ländern numerische Werte als Maß für den menschlichen Wohlstand zu. Diese Werte werden unter Verwendung von Gesundheits-, Bildungs-, Lebensstandard- und Lebenserwartungsmaßstäben abgeleitet. Länder mit höheren Indexwerten gelten als besser entwickelt als Länder mit niedrigeren Werten. Das System soll bei der Festlegung von Strategien zur Verbesserung der Lebensbedingungen für Menschen auf der ganzen Welt helfen. Einige Kritiker argumentieren jedoch, dass diese Maßnahmen fehlerhaft seien und kein genaues Bild des Wohlstands liefern.
HDI ordnet bestimmten Faktoren Gewicht zu, die in entwickelten Volkswirtschaften üblicher sind, jedoch möglicherweise keinen höheren Grad an Erfolg oder menschlichem Glück anzeigen. Einige Kritiker fordern die Einbeziehung von Bildung in die Berechnung heraus. Ein hohes Bildungsniveau ist zwar für viele Beschäftigungen von Nutzen, aber möglicherweise kein eindeutiger Indikator für Wohlstand. Länder mit einem hohen Pro-Kopf-Bruttoinlandsprodukt (BIP) und einer langen Lebensdauer würden nicht unbedingt hohe HDI-Indexwerte erzielen, wenn ihre Alphabetisierungsrate und ihr Bildungsniveau insgesamt niedrig wären. Der Index weist Bildung, Gesundheit und Wohlstand ein gleiches Gewicht zu, wenn diese Messungen nicht immer gleichwertig sind. Der HDI weist dem BIP ein geringeres Gewicht zu, obwohl die Gesamtproduktion eines Landes für viele Menschen erhebliche Auswirkungen auf den Wohlstand haben kann.
Der Index berücksichtigt neben dem Wohlstand auch andere Faktoren und ermöglicht so eine facettenreiche Untersuchung des globalen Wohlstands und der Schwellenländer. Die Schwächen dieser Messung veranlassen einige Kritiker, ihre Praktikabilität für die Festlegung der Außenpolitik in Frage zu stellen. Andere Faktoren, die den Wohlstand beeinflussen, werden durch diese Messung möglicherweise nicht ausreichend erfasst.